Atempädagogik / Atemtherapie

Atempädagogik hat therapeutische Wirkung und Atemtherapie ist pädagogisch

Schwerpunkte der Atempädagogik und Möglichkeiten der Atemtherapie sind:

  • Schulung und Entwicklung der Körperaußen- und Körperinnenempfindung.
  • Schulung der Achtsamkeit- und Hingabefähigkeit.
  • Körperorientierte und atemzentrierte Selbsterfahrung in Bewegung und Ruhe.
  • Körperorientierte und atemzentrierte Selbsterfahrung im Kontakt.
  • Tonusregulation durch Kräftigung und Dehnung der Muskulatur.
  • Mobilisierung der Gelenke und der WS.
  • Arbeit mit Stimme, Sprache, Vokalatemraum und Konsonanten.
  • Harmonisierung der emotionalen Bewegung.
  • Harmonisierung und Vertiefung des Atemrhythmus.
  • Zentrierung, Selbstreflexion und Selbstkultivierung.

Arbeitsweisen in der Atempädagogik und in der Atemtherapie sind:

  • Gruppenarbeit
  • Einzelarbeit
  • atemspezifische Übungsweisen in einfachen, fließenden Bewegungen
  • atemspezifische Übungsweisen in Ruhe
  • Selbstmassagen
  • Atembehandlung
  • Prozessbegleitendes Gespräch

Ziele der Atempädagogik und Atemtherapie sind:

  • Förderung der ganzheitlichen Gesundheit und der Persönlichkeitsentwicklung.
  • Körperliche Geschmeidigkeit und Kräftigung und seelisch-geistige Stabilität.
  • Das Erleben der eigenen Ganzheit und das Finden der eigenen Mitte.
  • Im Erleben des natürlichen Rhythmus des eigenen Atems einen neuen Zugang finden zu sich selbst, zum anderen und zur Umwelt.
  • Unterstützung der Authentizität und des Ausdruckes der Gesamtpersönlichkeit.
  • Förderung zwischenmenschlicher Beziehungen.
  • Das Erleben des eigenen Atems als Brücke zum eigenen Sinn. Geistige Freiheit.

Anwendungsbereiche der Atempädagogik und Atemtherapie sind:

  • Die Förderung persönlicher Entwicklungs- und Wachstumsprozesse
  • Die Ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge
  • Die Geburtsvorbereitung
  • Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
  • Die Arbeit mit SchauspielerInnen, SängerInnen und MusikerInnen

Komplementärtherapeutische Anwendung der Atemtherapie:

 

Der Atem hat ganzheitlich regulierende Wirkung

  • Auf das Muskulo - Skelettale System: auf die WS, auf die Gelenke und auf die Muskeln und Sehnen. So hat die Atemtherapie positiven Einfluss bei Erkrankungen des Rückens und der Gelenke.
  • Auf physiologisch ablaufende Prozesse wie: Atmung, Kreislauf und Herz, peripheres und zentrales Nervensystem, Verdauungssystem, innersekretorisches Drüsen- und Lymphsystem. Erkrankungen wie Asthma und COPD, Emphysem, Erkrankungen des Kreislaufes wie Bluthochdruck, Symptome psychosomatischer Erkrankungen wie Kopfschmerzen, Migräne, Angstzustände, Unruhe, Nervosität, Magendruck, Durchfälle, Panikattacken, Schlafstörungen. Herzbeschwerden, Belastungs- und Anpassungsreaktionen werden von der Atemtherapie günstig beeinflusst.
  • Auf psychologische Prozesse wie: emotionale Reaktionen, Stressreaktionen, gedankliche Strukturierungen, Reaktionen bei Posttraumatischen Belastungsstörungen und burn out.
  • Auf den Schwangerschaftsverlauf
  • Auf den Geburtsablauf.
  • Sie eignet sich zur begleitenden Nachsorge bei Tumorerkrankungen.

Kontraindikationen für die Anwendung der Atemtherapie sind:

  • Akute Psychosen und Manien
  • Schwere Abhängigkeitserkrankungen
  • Suizidalität

Der Atem ist sowohl Diagnostikum als auch Therapeutikum.

Diagnostische Möglichkeiten in der Atemtherapie sind:

  • Die muskulären Spannungsverhältnisse.
  • Der Atem in Atemrhythmus, Atemfrequenz, Atemtiefe und Atemansatz.
  • Emotionale Bewegungen.